7.4.06

Letzte Impressionen aus dem Koenigreich des Kitsch

Wie schnell die Zeit vergeht. Heute ist schon mein letzter Tag in der Firma. Mein Projekt hat sich selbst so sehr aufgeblasen, dass ich noch mal 6 Monate brauchen wuerde, um es zu beenden. Die Daten, die ich in den letzten Wochen gewonnen hab, fallen nicht gerade positiv aus und irgendwie war ich die ganze letzte Woche ziemlich hilflos, weil ich nicht wusste, wie ich mit Daten umgehen soll, die aussagen, dass Praezision in dieser Firma Glueckssache ist. Soll ich mich direkt an den Manager wenden und darf ich den Mitarbeitern davon erzaehlen? Kann ich meiner Pruefmethode ueberhaupt trauen? Letztendlich ist mir das ziemlich egal. Es wird hier sowieso alles so bleiben, wie es ist, weil es sich ueber Jahre so bewaehrt hat. Immerhin hab ich hier interessante Sachen gelernt und tolle Leute kennengelernt.

Gestern war ich noch mit den Leuten von Bosch unterwegs. Geburtstag feiern. Staendig hat jemand Geburtstag, geht nach Hause, oder ist gerade erst angekommen. Es gibt ja so viele Gruende zu feiern. Aber bestimmt keinen, um sich darueber zu beschweren ;-) Trotzdem stand ich gestern total neben mir und war nicht so ganz dabei. Bin im Geiste eigentlich schon in Stuttgart in meinem Bett und die Sonne scheint durch die fuenf Fenster direkt auf's Bett... Wenn ich erst mal zuhause bin, werde ich mich drei Tage lang nicht mehr bewegen. Vielleicht zum Kuehlschrank und auf's Klo. Aber das war's dann auch.

Die Crew hier werde ich trotzdem vermissen. Konnte mir mit den Leuten hier schon so einige Stunden versuessen. Aber im Moment fuehle ich mich nur geraedert. Hab nen tierischen Kater und die Bosch-Praktikanten sind daran schuld! Pack!

Letztes Wochenende war ich mit Justyna in London. Wir hatten Top-Wetter und haben uns dort die Fuesse wund gelaufen. Ich war vor ein paar Jahren mal fuer einen Tag dort und konnte mich nicht so recht mit anfreunden. Aber diesmal war's wirklich der Hammer. Eine unglaublich internationale Stadt, die einfach funktioniert. Die Subway ist zuverlaessig, der Strassenverkehr ist ueberschaubar und die Menschen nicht so arrogant wie in suedlichen Grossstaedten. Dazu ne Menge Kultur, die fuer alle kostenlos ist. Hab mich am meisten mit Tate Britain anfreunden koennen. Und der Pixar-Ausstellung im Science Museum.

Irgendwie subtil: Schichtwechsel der koeniglichen Garde am Buckingham Palace. Eine Stunde davor schon voellig ueberrannt von Touristen, machen diese roten Guards mit den riesigen Phallus-Helmen eine Riesenshow mit dem Stillstehen und sich nicht bewegen. Puenktlich um halb zwoelf marschiert dann die naechste Schicht in Begleitung von einem Blasorchester und Trommeln durch die Tore, presentieren ihre Gewehre, stehen still und warten... Voellig ueberraschend marschiert dann die alte Schicht davon und ich haette schwoeren koennen, dass gar nichts passiert ist. Kein Schichtwechsel. Das Blasorchester hat sich inzwischen vor den Touristen formiert und stimmt sich ein. Der Dirigent macht einen auf serioes, schwingt seinen Taktstock und nach einer Minute gabnnt zuhoeren merkt man, dass dieses steife Gardenorchester ein Beatlesmedley zum Besten gibt. I wanna hold your hand geht sanft in Hey Jude ueber, bevor zu I'm in love with her die Puppen tanzen. Fand ich irgendwie albern. Voll die Touri-Show. Sind dann gleich gegangen...

1 Comments:

Blogger Ana-chan said...

Ahhh, good old England!
and god save the queen!

:)

11/4/06 23:43  

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