15.12.05

Letzte Station vor Goa

Nach drei Tagen Freude AN der Natur ;-) sind wir mit dem Bus ein bisschen in's Landesinnere gefahren. Aus dem wundervollen Staat Kerala raus (dort waechst uebrigens der Pfeffer - und ich kann jedem nur empfehlen dorthin zu gehen:-), in den Nachbarstaat Karnataka, der an Schoenheit auch einiges zu bieten hat. Bevor wir die aber geniessen durften, wurden wir in einem engen und lauten Ueberlandbus der Kategorie No-Deluxe bergauf und bergab ueber schlingernde Gebirgspaesse geschleudert, weil unser Ziel Mysore genauso wie Kumily auf den Hoehen der Western Ghats liegt. Zehn Stunden durch Palmen- und Bambuswaelder, Schulter an Schulter (oder eher Niere an Niere) und schwitzend mit der einheimischen Bevoelkerung. Voellig fertig und weichgeklopft kamenm wir gerade so zum Sonnenuntergang in Mysore an. Muss mich jetzt selbst auch der Unfreundlichkeit beschuldigen, weil ein Auto-Rikschawfahrer uns am Busbahnhof abgefangen hat und bis zum Hotel verfolgt hat, die ganzen zweihundert Meter, die wir zu Fuss gegangen sind und fuer die wir, wie ich ihm bereits beim Bus zu erklaeren versuchte, wirklich keine Rikschaw gebraucht haetten. Er hat sein Fahrzeug zurueckgelassen und uns auch zu Fuss verfolgt, mit irgendeiner Broschuere winkend und irgendetwas rufend, fuer das ich zu dieser Zeit kein Ohr fand. Kurz vor dem Hotel hab ich ihn - nicht besonders hoeflich - gefragt, wo denn sein Scheissproblem sei und ihm dann auf Hindi in's Gesicht gerufen, dass er sich verpissen soll. Hat er dann auch gemacht und ich hab mich nicht besser gefuehlt. Dafuer hab ich mir jetzt vorgenommen, ein bisschen geduldiger zu sein, und wenigstens nachzufragen, was er eigentlich will, bevor ich jemanden zum Teufel schicke.

In Karnataka leuchten die Farben. Auf der Fahrt ueber's Land fanden wir Haeuser in den buntesten Farben gestrichen und die Menschen, die auf den Feldern arbeiten, tragen Kleider in leuchtenden Toenen. Sogar die Natur scheint hier noch mal kraeftiger zu leuchten. Man stelle sich also ein total gruenes Reisfeld vor, umrandet von roter Erde und arbeitende Menschen darin, die nur als rote, blaue, orangene und gelbe Flecken zu erkennen sind. Die Haeuser drumherum sind ebenso bunt gestrichen und auch die grossen Trucks sind sorgfaeltig mit den buntesten Farben bemalt worden. Abends waehrend die Sonne ueber der roten Erde untergeht, wird die ganze Szene in tiefes rot getaucht und man fuehlt sich wirklich wie auf dem Mars.

Haben uns am naechsten Tag, so freundlich wie wir jetzt sind, von einem Fahrer ansprechen lassen, der uns angeboten hat, alle Sehenswuerdigkeiten mit uns abzuklappern und das fuer einen unverschaemt guten Preis. Der Mensch hatte ein vertrauenswuerdiges Gesicht und ein colles Auto, naemlich einen voellig versifften roten japanischen Sportwagen aus den Sechzigern. Nachdem wir eingestiegen sind, wurden wir mit Beatles und Pink Floyd beschallt, was sollte also noch schiefgehen. Vic, so hiess unser Fahrer, und als ich ihn nach seinem Namen gefragt hab, sagte er "Vic, Sir!" und damit ich nicht laut los lachen musste, hab ich nochmal gefragt, und er: "Vic, Sir!". Haette er gleich gesagt "Sir, my name is Vic.", waere mir die Aehnlichkeit zu deutschen Schimpfwoertern gar nicht aufgefallen. Tatsaechlich hatten wir mit Vic einen Super-Tag. Wir haben nicht nur die wichtigsten Sight-Seeing Spots mit ihm besucht, sondern sind noch Chai trinken und in einem Strassenrestaurant was essen gegangen und uns mit ihm koestlich amuesiert. Eigentlich hatte Mysore als Stadt, die beruehmt ist fuer Sandelholzprodukte aller Art und feinste Seide, nicht so viel zu bieten, aber der schoene Tag war's wert.

Am naechsten Tag sind wir aber dann wieder los, diesmal mit einem Super-Deluxe-Bus. War tatsaechlich angenehmer, weil nicht so eng. Ziel war Mangalore an der Westkueste am arabischen Meer. Also von den Western-Ghats wieder runter auf Meeresniveau geschaukelt worden. Jetzt sind wir also hier, in Mangalore, am Meer. Die Stadt voellig charakterfrei. Stinkt ueberall nach Hafen und Fisch an der Sonne. Waren heute schon weit ausserhalb an einem traumhaften Strand mit haushohen Wellen. Baden kannste aber vergessen, weil indischen Kerlen das Maul ja schon sabbert, wenn eine blonde Frau noch angezogen ist. Am Strand war auch wirklich nichts los, ausser ein paar kichernden jugendlichen Einheimischen, die uns verfolgt haben.

Justyna geht's heute eh nicht besonders gut und sie musste heute Nacht kotzen und hatte Durchfall. Gestern waren wir Pizza essen und wahrscheinlich vertraegt sie europaeisches Essen nicht mehr. Haha! Hoffen aber, dass es bis morgen besser wird, weil wir morgen naemlich weiterziehen werden. Und dann geht's nach GOA!!!

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hi,

kaum hatte ich den letzten Satz gelesen, kam auf CNN schon ein Werbespot über Goa und das Urlaubmachen dort. http://www.gogoa.com

Viel Spaß!

Gruß

Nami

19/12/05 09:51  

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